Vorhaben 2015: #kiezimpressionen

Dem ein oder anderen mag aufgefallen sein, dass ich bei Instagram neuerdings viele Bilder mit dem Hashtag #kiezimpressionen versehe. Hierbei geht es mir um meinen Neujahrs-Vorsatz für 2015.

Für 2015 habe ich mir vorgenommen meine Heimat besser kennen zu lernen.

Ausgangspunkt zum Jahreswechsel 2014/2015 war die folgende Überlegung:

Berlin ist eine recht paradoxe Stadt. Sie ist ständig im Wandel und baut trotzdem auf Tradition auf. Den Wandel bemerkt man schnell. Eine neue Mall macht auf oder ein Szenebezirk gibt per Gentrifizierung den „Szene“-Wanderstab an einen anderen Bezirk ab. Doch an den vielen Hinweisen auf Geschichte abseits der Touristenstandorte läuft man oft vorbei. Dabei sind es nicht nur die großen Ereignisse, die Berlin im Laufe der Jahre erlebt hat, sondern gerade die vielen kleinen Geschichten, die Berlin so spannend machen. Nachdem ich nun fast 2 Jahre weg war, nehme ich solche „Kleinigkeiten“ verstärkt wahr und merke, dass ich davon recht wenige kenne.

Eingrenzung des Vorhabens

Dabei geht es mir aber in erster Linie nicht um die 0815 Sightseeing Highlights von Berlin. Auch nicht um tolle Ecken in Prenzlauer Berg oder Kreuzkölln. Darüber wurde nicht nur bereits sehr viel, sondern auch viel Gutes geschrieben.

Mir geht es eher um die Frage: Warum fahre ich regelmäßig durch halb Berlin um mich im angesagten Kollwitz-, Graefe- oder Schillerkiez mit Leuten zu treffen und mich vor Ort voll zu futtern und Cocktails zu schlürfen?

Ich denke mir: Auch meine nähere Umgebung bietet bestimmt nette Cafés, liebevoll gestaltete Geschäfte und bestimmt auch noch viel mehr. Um meine Heimat besser kennen zu lernen, möchte ich daher meine Umgebung erkunden und herausfinden, was mein „Kiez“ so zu bieten hat.

Der Begriff “Kiez”

Für alle, die noch nie von einem „Kiez“ gehört haben. Der Begriff Kiez bedeutet laut Duden einfach nur “Stadtteil”.

Während man in Hamburg nur das bekannte Rotlichtviertel Reeperbahn abwertend als “Kiez” bezeichnet, versteht man in Berlin etwas mehr darunter:

„Kietz, m. allgemeiner wendischer Name für Viertel in Berlin […]Scherzhaft wird jeder kleine Ort so genannt: „Wat weeß denn der davon uff seinen Kietz!“ kann man in „Der richtige Berliner“ auf Seite 122 nachlesen.

Für einen Berliner vermittelt der Begriff “Kiez” vielmehr ein Gefühl von Heimat und Gemütlichkeit.

Inzwischen werden Kieze zwar einheitlich ohne T geschrieben, darunter verstehet jeder aber nach wie vor eine ganz unterschiedliche Fläche in seiner näheren Umgebung.

Je nach Sichtweise kann sich ein Kiez in Berlin schon an der nächsten Häuserecke ändern. Denn der Begriff “Kiez” ist geografisch nicht festgelegt und rechtlich ungeschützt.

Einzige Gemeinsamkeit ist, dass die vielen verschieden Kieze nach einem Platz, einer Straße oder einem Wahrzeichen in der Umgebung benannt werden. Daher können sich Kieze auch mal miteinander überschneiden. Die geografische Lage eines Kiezes obliegt nur einem Kriterium — der eigenen Meinung.

„Diese vier Buchstaben zu platzieren, ist eine zuverlässige Methode, irgendeinem Ort Flair zu geben und ihm Tradition und lokale Verwurzelung einzuhauchen.“ — Sebastian Petrich

Bisher habe ich meinen Vorsatz ganz gut eingehalten! Um auch weiterhin motiviert am Ball zu bleiben möchte ich meine Entdeckungen gern hier mit euch teilen 😉

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