Honig aus Charlottenburg – Bee Berlin

Schon des öfteren habe ich das flüssige Gold in dezenter Verpackung gesehen. Mit der Aufschrift „Honig aus Charlottenburg“ kann man in einigen Geschäften hier in der Umgebung regionalen Honig erwerben.

Wo genau dieser Honig herkommt?

Jana Tashina Wörrle und Joachim Kieschke imkern in direkter Nachbarschaft zum Klausenerkiez. Gleich zwei Bienenstände besitzen sie. Einer befindet sich am Lietzenseepark, der zweite in der ruhigen Abgeschiedenheit des Luisen-Friedhof II. So können die Bienen ganz unbesorgt das reiche Angebot an Nektar von Bäumen, Sträuchern und Blumen nutzen, um daraus leckeren Honig herzustellen.

Dabei unterscheidet sich Stadthonig durch die ihm zur Verfügung stehenden Ressourcen vom Landhonig. In der Stadt gibt es keine weitläufigen Raps- oder Kornblumenfelder, welche von den recht sortentreuen Bienen angeflogen werden können. Stattdessen gibt es eine herrliche Vielfalt an Frühlings- und Sommerblüten, die zu Honig verarbeitet werden. Denn von Frühling bis Herbst blüht es in Berlin. Typisch für Berlin ist dabei der Lindenhonig. Durch den höheren Fruktosegehalt im Baumnektar ist Stadthonig meist flüssiger als der Honig vom Land, aber genauso schmackhaft.

Ein seltenes Hobby? Mit nichten! Der Imkerverein Charlottenburg-Wilmersdorf zählt bereits 100 Mitglieder.

Neben dem Direktverkauf, kann man den „Honig aus Charlottenburg“ auch in einigen Verkaufsstellen in der Nähe erwerben:

Dabei ist ein Glas Honig nicht teurer, als eines aus dem Supermarkt. Mit dem Vorteil, dass man weiß, wo die Bienen ihren Nektar herbekommen. Denn statt der Angabe: „Honig aus EU- und Nicht-EU-Ländern“, fliegen die Charlottenburger Bienen mit einem Sammelradius von etwa 3 Kilometern höchstens mal nach Spandau, Wilmersdorf oder Mitte.

weitere Bienenstandorte in Charlottenburg

Ziegenhonig

Die Bienen vom Theater des Westens fliegen zum Beispiel gern den nahegelegenen Tiergarten an um dort Nektar zu sammeln, aus dem Thomas Ultsch seine Bärenbeute gewinnt. Den Bienen vom Stadtbienenhonig steht der Sommergarten der Messe Berlin zur Verfügung.

Neben dem Erwerb eines regionalen Produktes unterstützt man zugleich die Idee der städtischen Imkerei. Denn man darf nicht unterschätzen, welch großen Beitrag die Bienen für die Umwelt und die biologische Vielfalt leisten.

Übrigens ging der Berliner Nachhaltigkeitspreis 2014 an die Aktion „Berlin summt“. Unter dem Motto „Bee Berlin“ wurden bereits Bienenstöcke auf vielen verschiedenen Gebäuden Berlins aufgestellt. So zum Beispiel auf dem Haus der Kulturen der Welt, dem Abgeordnetenhaus und dem Berliner Dom.

Darüber hinaus bietet das Deutsche Bienenjournal sogar eine Bienen-Webcam (Beecam) auf dem Berliner Verlagshaus!

 

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